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Fahrradbox am Bahnhof Mettmann Stadtwald gemietet

Stück Papier mit Zeichen drauf

Die Konditionen des Mietvertrags einer Fahrradbox in Mettmann Stadtwald – “Brennkraftfahrzeug” ist Eisenbahner-Slang

Geöffnete Fahrradbox

Groß genug für zwei Fahrräder

Wenn zwei Räder – dann auch für beide Kinder – nur: Wer das Pedelec fährt, muss das Gepäck mitnehmen.

3 Jahre habe ich auf diesen Anruf gewartet – aber dann landete er auf meiner Liste “entgangene Anrufe”. Als ich mich darauf meldete, war die Box schon wieder vergeben. Vor 3½  Jahren hatte ich nach dem Mieten einer roten Fahrradbox am Bahnhof “Mettmann Stadtwald” erkundigt und auf eine Liste setzen lassen. Ich bekam Platz 11 auf der Warteliste zugeteilt. Es gibt 16 Boxen am Bahnhof, die für jährlich 40 € gemietet werden können. Ein paar Monate später hat es dann doch geklappt! Ich konnte eine Box mieten.

Was will ich am Mettmanner Stadtwald? Die weiterführende Schule der ältesten Kinder ist über diesen Knotenpunkt zu erreichen – also möchte ich wenigstens die Option vorhalten, dass sie auch mit dem Rad die ersten 3 km zurücklegen – wenn sie nicht die ganzen 11 km mit dem Rad fahren wollen.

Nun ergab es sich, dass auch ich meine Erfahrung mit der Box machen konnte, da die Kinder schulfrei hatten und ich auf eine eintägige Dienstreise nach Darmstadt fuhr. Bei der Reiseplanung hatte ich die nächstgelegene Bushaltestelle als Start- und Endpunkt genommen. Ja, in 800 m Entfernung fährt relativ regelmäßig ein Bus. Mit dem Zylinderschlossschlüssel  für die Box fuhr ich los – und – am Stau vorbei! In dem Stau stand dann auch der Bus, der kurz vor Abfahrt der S-Bahn dann auch am Bahnhof eintraf.

Auf der Rückreise verspätete sich aber die S-Bahn, die mich und hunderte andere Werktätige in den Speckgürtel Düsseldorfs chauffieren sollte, um ein paar Minuten – empfindlich, wenn der Bus um die Uhrzeit (ab 19:00 h) nur noch stündlich fährt. Gut, dass ich mein eigenes Rad in der Box hatte.

Ich bräuchte keine Box, wenn der übrige Fahrradabstellbereich überdacht wäre, der Bustakt höher und länger am Abend – und wenn die S-Bahn pünktlich gewesen wäre. Privat aufzubringende 40 € im Jahr … ein solches Verfahren für das Nutzen einer Box setzt voraus, dass über einen längeren Zeitraum der Bedarf bei einem selbst besteht.

Und beworben wird die Vermietung der Boxen nicht – hier kannst auch Du Dich auf die Warteliste setzen lassen (telefonisch).

Berlin

Fahrradabstellbox

Running gag in meinem Blog, seit einer mal über “diese bescheuerte Düsseldorfer-ADFC-Idee” geschimpft hatte, als es um die Errichtung von Fahrradgaragen ging

Volksentscheid Rad – das ist das Erste, das mir in den Sinn kommt, wenn ich an Fahrradfahren in Berlin denke. Und, wo ich da war, direkt sage: Ja, in Berlin wird Rad gefahren. Und wenn die Fahrradstadt werden wollen, dann sind sie da nicht so weit entfernt, das ist realistisch.

Fahhradfahrer überqueren auf Fahrradfurt

Berlin hat einen formidablen Modalsplit – mit nur 33% MIV (Wuppertal 65%)

Mann sitzt im Berliner Hinterhof vor Fahrrad

So schön: Hinterhof-Idylle: meditative Fahrradbeschraubung

Wuppertal.

Ich lass das mal so stehen. Berlin hat Endmoränen-Charakter. Das heißt, in der Eiszeit wurde die Fläche von mehreren Gletschern so glatt gelutscht, dass Höhenmeter keine bekannte Einheit für Radfahrende in Berlin ist. Da brauche ich keine Skipisten-Deklaration auf beliebigen Straßen.

Was mir im Gegensatz zu Münster auffiel war, dass keine Schrotträder rumstanden. Das taten sie auch in München nicht, aber ich nehme an, dass die Entsorgung von abgestellten Fahrrädern privat und illegal organisiert wird. So hat jeder was davon. Ich nicht, ich habe mich mal wieder nicht auf Leihrädern für 10€ pro Tag, oder mit dem LIDL-Bike sondern mit der U-Bahn fortbewegt. Da hab ich festgestellt, dass es schon cool ist, wenn man ein Fahrrad mit Platten einfach so durch die Stadt bewegen kann und nicht auf die Hilfe anderer angewiesen ist.

Aber macht nicht grade die direkte Interaktion mit anderen den Reiz des Radfahrens aus?

Fahrräder ins Parkhaus!

Fahrräder hinter Gittern

Blick in das Parkhaus von Bayer Wuppertal

Lösung vor Mehrparteienhaus in Darmstadt um Fahrräder wohnungsnah abzustellen

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und ein neuer Lehrstuhl noch keine Wende im Betrieblichen Mobilitätsmanagement einer Universität.

Eine Firma im Wuppertal, die anzunehmender Weise über ein Betriebliches Mobilitätsmanagement und sogar über einen Fuhrpark verfügt, der auch aus einer hohen Anzahl Fahrrädern besteht, ist: Bayer.
Gut, auf den 20 Hektar ehemaliger Flußaue, auf dem das Werk seit über 150 Jahren steht, bietet sich das Radeln ja auch an. Zum Forschungszentrum hoch wird es sicher niemanden geben, der mit den hübschen roten und durchnummerierten (Lasten-)Rädern fährt – aber in der Ebene: wunderbar.
Rund um das Bayerwerk gibt es nicht nur gammeligen Wohnraum, sondern auch jede Menge exklusiven Parkraum für die PKW der Angestellten – Parkplätze mit und ohne Schranke davor, ein Parkhaus – und dann noch den öffentlichen Straßenraum bis hoch zur Tiergartenstraße.
Und in diesem Parkhaus ist auch ein Teil der den Angestellten zur Verfügung stehenden Fahrräder untergebracht.

Nur falls jemand mit dem Verbot für das Abstellen von Rädern in Garagen um die Ecke kommt – es geht, und es geht im großen Stil.

Was in Wuppertal nicht geht, ist das Abstellen von Fahrrädern in Wohnraumnähe für viele Einwohner. Das deutsche Mietrecht kennt keinen Anspruch auf Fahrradabstellmöglichkeiten, und bei neugeschaffenen Abstellorten vor Wohnblöcken (wie in Erlangen: Modell Gitterkäfig) wird die Nase gerümpft. Chicer ist sicherlich das Modell in Darmstadt mit der Holzlattenwand. Allerdings, die Wuppertaler Begeisterung für die Düsseldorfer Fahrradhäuschen hält sich in Grenzen. Es ist auch einfach kein Platz mehr dafür da – und für andere Sonderlocken auch nicht.

Ich fordere Straßen, auf denen alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt miteinander auskommen können. Die Trennung der Verkehrsarten ist die teuerste aller Möglichkeiten. Wir werden sie uns aus finanziellen und aus Platzgründen bald gar nicht mehr leisten können.

Eckhard Kutter (1987)

Erlangen

20zoll_lastenrad_speedbike_universitaetsklinikum_erlangen

Kleines Lastenrad des Universitätsklinkum Erlangen

theodor_heuss_siedlung_erlangen_fahrrad_abstellmoeglichkeit

Vor jedem Wohnblock der Siedlung ein Fahrradunterstand

fahrrad_geschoben_bruecke

Schiebende Radfahrerin auf Straßenbrücke bei der technischen Fakultät

Wenn ich in anderen Städten als Wuppertal bin, lege ich inzwischen ein Augenmerk auf die Radfahrkultur und -Infrastruktur. Sei es in Münster oder in Aberdeen.

Diesmal war ich in Erlangen, eine pfannkuchenflache Stadt mit 33% Radverkehr. Der Uni-Campus war voll mit Rädern und Fahrradständern, auch in der Stadt gab es Fahrradabstellmöglichkeiten in Hülle und Fülle.

Ein kleines 20″-Lastenrad des Uni-Klinikums fand ich natürlich super – privat genutzte Lastenräder sah ich jetzt nicht, aber ein paar aktiv bewegte Kinderanhänger. Pedelecs waren sehr selten, Joey’s-Pizzabote fuhr mit einem – und vor dem Theater standen abends ein paar.
Wozu braucht es denn auch elektrische Unterstützung in Erlangen? Nicht für die “Steigungen”, denn die sind so rar gesäht, dass die Fahrradfahrenden entweder für ein kurzes Stück in den Wiegetritt verfallen, oder direkt kapitulieren und schieben.

Schieben … ich weiß nicht, wann ich mein Rad das letzte Mal irgendwo hochgeschoben habe. Das gehört nicht in mein Verhaltensrepertoire als Pedelec-Nutzer in Wuppertal.

Wuppertal hält deutlich längere und steilere Strecken für Radfahrende bereit als Erlangen. Um hier in Wuppertal auf einen ähnlichen Modal-Split zu kommen, sollte nicht von der Leistungsbereitschaft von trainierten 20-40jährigen ausgegangen werden.