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Rolektro City – ein Freilauf kommt entgegen

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Öffnung zur Diagnose: aus dem Freilauf schaut ein Draht

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Nach der Entfernung: Ein Stück abgebrochenes Metall und einige Kugeln wollten noch da bleiben.

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Minderwertige Qualität. Vermackelte Gewinde von Fabrik an. Pfui. Zwei Bohrungen weniger als im Online-Shop abgebildet. Immerhin – es gibt Ersatz.

Jemand, der bei mir Pedelecfahren schätzen und lieben gelernt hat, hat sich ein eigenes gekauft. Für 400€. Bisher kannte ich in dem Preissegment nur Nabenmotoren und fand die gut. Nun, diesmal ein Rolektro City. Ist das grob. Die beiden Schrauben, die den Motorblock im Rahmen halten, sind bar jeder ästhetischen Qualität.

Aber nicht nur die Qualität des Aussehens, sondern auch die der verarbeiten Teile ist minder. Und erst die Ersatzteile. Ja, es gibt welche hier, aber das hat bei mir dem Fass den Boden ausgeschlagen. Ja, ich habe auch mal eine Fasson-Dreherei von Innen gesehen … aber die arbeiten nicht mit Ackerfräsen. Naja, die Tüte, in der das Teil in seiner Versandverpackung verschickt wurde, stammt von einem Computershop, der mit der gleichen Preisgestaltung LED-Leuchtbäume verkauft.

Nach der Öffnung für die Diagnose habe ich den Sprengring nicht richtig wieder in die Nut befördert, oder er hat sich selbst den walkenden Kräften ergeben und wurde mitsamt der Kugeln des Freilaufs nach außen geschoben. Folglich hatte ich bei einem teilzerlegten Freilauf auch keine Probleme, ihn von seinem Sitz zu ziehen. Lange M3-Schrauben hätte ich dafür benutzen können.

Ursache für die Fehlfunktion des Freilaufs ist ein Umkippen des Rades auf die Kettenseite gewesen. Mal sehen, wie lange der “Neue” hält.

Quietschende, gefederte Sattelstütze

gefederte_sattelstuetze_von_unten

NUT THREADS MUST BE FULLY ENGAGED – Madenschraube vollständig eindrehen!

Wenn ich eines nicht leiden kann, dann sind es Quietsch-Geräusche an Fahrrädern. Und das ALDI-Pedelec fing an zu klappern, und zu quietschen.

Das Klappern konnte ich mit dieser Aktion unterdrücken – das Quietschen lag dann eher an der günstigen Federsattelstütze, mit der das MiFa-Rad unter dem Markennamen ‘Curtis’ bei dem Lebensmittel-Discounter ALDI verkauft wird, ausgestattet ist.

Die mit einem 6mm-Innensechskant schraubbare Madenschraube ist mit einem Innen-Sprengring gegen vollständiges selbstständiges Herausdrehen gesichert.

Bei dem Eindrehen der Schraube merkte ich deutlich, dass ich die Vorspannung der Feder erhöhte. Aber es quietschte so!

Das Fett, das ich mit einer Fettpresse durch das Loch hineinpumpte wirkte nicht quietschmindernd. Schade – also blieb mir nur Aufschrauben … mit dem Risiko, dass ich die Madenschraube mit Druck wieder in die Stange hineinschrauben müsste.

Zum Glück ist die Feder gar nicht so lang – und die Quietschunterdrückung für die ersten 3.000 km  funktioniert über .. eine Plasiktüte!

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Feder der gefederten Sattelstütze mit durchgescheuerter Plastikhülle, Sprengring, Madenschraube und 6mm-Innensechskant-Schlüssel

Mit Tüten kenne ich mich inzwischen aus, und so habe ich den Bereich gefettet und einen weiteren Kondom zweckentfremdet.

Nu ist Ruh.

<update>Das Gummi war zu dünn – vielleicht sollte stabileres Plastik zum Einsatz kommen – Gefrierbeutel oder so</update>

Pedelec-Freilauf verschlissen: Teil 4: die Kugellager auch …

<update>Hier werden die Kugellager eines Bafang erfolgreich gewechselt</update>

Der Motor ist ein Außenläufer, d.h. die Glocke mit den statischen Magneten bewegt sich um die Spulen, die von einem Controller gesteuert, abwechselnd angeregt werden.

Im Gegensatz z.B. zu einer Bohrmaschine, in der hinten manchmal Funken auf dem Kollektor sichtbar sind und sich die Spulen drehen.

Dass sich die Glocke bewegt, konnte ich aber nicht feststellen, daher habe ich angenommen, dass alles ok sei, weil ich dachte, dass Weiterlesen

Pedelec-Freilauf verschlissen: Teil 2: Nabenmotor öffnen

Es gibt inzwischen auch eine Bebilderung zu einer Öffnung eines nicht so verwesten Motors!

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Die Madenschraube benötigt einen 1,5 mm ‘dicken’ Innen-Sechskant-Schlüssel – hat man keinen, feilt man sich einen …

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Ausgeliehenes Tool passt leider nur für SWXK und nicht für SWXB

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Der mit Kreuzschlitzschrauben gesicherte Deckel ist leicht zu entfernen, der rote Strich hilft beim Wiederzusammensetzen die richtige Stelle für die Madenschraube zu finden

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Eingespannt sind Torbeschläge, die 5mm dick sind

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Falschrum – es ist ein Linksgewinde

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Knaast. Grind. Patina. Tut das Not, dass das da so rumoxidiert?

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Einen Sprengring später

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Ein Fall für die Messingbürste

Vor Monaten schon hatte ich meinen ersten Pedelec-Vorderrad-Nabenmotor einem Freund zum Öffnen gegeben, er wollte ein Tool bauen um die Nabe zu öffnen.

Das hat mir dann zu lange gedauert und in der Zwischenzeit wollte ich weiterfahren und hatte mir einen weiteren Motor gekauft, eingespeicht und benutzt.

Jetzt denke ich darüber nach auch mein Tandem zu elektrifizieren und mir auch einen neuen Akku zu kaufen – d.h. mit dem Tandem fahre ich nur kurze Strecken, da werden dann auch die verbliebenen Reste der ursprünglichen Akkukapazität reichen.

Also habe ich mir meinem Motor zurückgeholt und ein Tool ausgeliehen. Leider passte das nicht für meinen Motor.

Dann habe ich mich in einem Forum Tipps bekommen und zum Beispiel auf den Deckel erstmal einen Strich gemalt, damit ich nach dem Zusammenbau wieder die Stelle finde, an der der Deckel vorher saß, denn der Deckel ist mit einer Madenschraube gesichert, die in eine Vertiefung im Deckel passt.

Diese Madenschraube braucht einen 1,5mm ‘dicken’ Innensechskant-Schlüssel. Hab ich nicht, hat der nächste Baumarkt auch nicht einzeln – nur in Sets, das billigste Set für 14 Euro.

Nein, es muss auch anders gehen – zum Beispiel einen 2mm-Schlüssel dünner zu schleifen.

Nächster Tipp: Schraubstock nehmen und einspannen.

Bei mir ist weit und breit kein Schaubstock.

Aber mein Nachbar mit einem Faible für Holzbearbeitung hat eine Hobelbank. Bin ich draufgestossen, als ich einen 1,5mm-Imbus gesucht habe. Fein – dann etwas suchen, das 5mm dick ist – Torbeschläge!

Wunderbar. Die Achse ist dicker als die 5mm – dementsprechend weit weg müssen die beiden Halter im Abstand von 70mm positioniert werden. Und weil das eine Hobelbank und kein Schraubstock ist, sind da ungünstiger Weise irgendwelche Stangen im Weg, so dass ich nicht näher an den Tisch kam.

Erster Versuch – wie herum muss ich eigentlich drehen? Bei einem Linksgewinde drehe ich im Uhrzeigersinn, wenn ich von Hinten draufgucke. <update>Hier richtig bebildert</update>

Da ich von Hinten auf die Verschraubung schaue, da ja der Deckel unten fixiert ist, drehe ich rechts rum …

Es ist nicht besonders viel Druck aufzubauen und beim dritten Mal bin ich dann auch nicht mehr von den Haltern abgerutscht sondern konnte das Gehäuse öffnen.

Dann von der anderen Seite die Achse durchgedrückt und voila – der Stator!

Erwartet hatte ich kaputte Zahnräder und geschmolzenes Nylon – aber nicht das.

Leider hat dieser ölige Materialmix auf einer Hobelbank, auf der Holz bearbeitet wird, nichts zu suchen.

Um den Freilauf zu entfernen, benötigte ich einen dreibeinigen Abzieher und eine Sprengringzange. Mein Sprengring brach trotzdem und einen dreibeinigen Abzieher hatte ich nicht. Mit dem zweibeinigen Abzieher konnte ich ihn leicht verkanten und dann mit einem großen Maulschlüssel unterheben – das funktioniert auch.

Nach einem WD-40-Bad dreht der Freilauf jetzt in beide Richtungen frei. Vorher dreht er so, wie es sich angefühlt hatte, als das Rad noch montiert war – schwer und mit Aussetzern.

Die Nylon-Zahnräder werd ich jetzt mit einer Nylon-Zahnbürste reinigen, das Aluminium-Gehäuse mit einer Messing-Bürste.

Erst mal Teile ordern…

<update>
So geht es mit diesem Motor weiter
Hier wird ein anderer Bafang geöffnet
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