Dies ist eine verbremste Alu-Felge. Die Flanke nutzt sich beim Bremsen ab und wenn viel gebremst werden muss (hohe Geschwindigkeiten/ viel Gewicht) dann nutzen sich die Bremsklötze besonders bei Nässe und Schmutz ab.
Aber nicht nur die Bremsklötze, sondern auch die Felgen. Nach 5.000 km ist in diesem Falle Schluss gewesen. (ca. 5 Paar Bremsklötze)
Es ist die Felge des Hinterrades, dass zwar weniger beim Bremsen beteiligt wird, aber eher verdreckt und somit einem ähnlichen hohem Verschleiß wie der des Vorderrades unterliegt.
Weil es mich genervt hat, ständig Bremsklötze (für 3€/ Paar) nachzuholen, einzubauen, einzustellen, probiere ich es jetzt mal mit hydraulischen Scheibenbremsen. Mal sehen, wie das ist. Der Rahmen lässt es zu, an der Gabel muss noch gelötet werden.
Der Verbrauch an Bremsklötzen kam für mich überraschend, aber durch den Pedelec-Umbau fährt das Rad im Schnitt schneller und bei der Nutzung bei jeder Witterung kommt auch mehr Schleifmaterial an Klotz und Felge.
Das Umrüsten auf V-Brakes kann ich jedem Nutzer klassischer Cantilever-Bremsen empfehlen. Der Unterschied zwischen den Arten der Bremsen ist hier bebildert.
Danke für deine Darlegung. Meine Bremsklötze sind nach vier Monaten schon wieder komplett durch – bei einem ganz normalen Fahrrad (schnelles Fitnessbike bzw. Gravelbike) und einem Regentag. Nach jedem Starkregen, den ich “gemütlich” unter dem Regenponcho eine Stunde in die Stadt und eine Stunde zurückradele sind nicht nur meine Schuhe und der halbe Rahmen dunkelgrau vom Bremsenabrieb sondern meine Bremse selbst hat sich praktisch in die Form des Abriebs zersetzt.
Bisher fand ich kaum einen Artikel der dieses Phänomen irgendwie behandelt, allerdings scheint mir jetzt, dass der Winterdreck und das Salz vermutlich wie in deinem Artikel beschreiben die Felge ummantelten und die Bremsklötze einfach weggeschmiergelt haben müssen. Gerade wenn es schüttet haut es ja den ganzen Dreck ständig auf die Felge (und Schuhe und Hose).
Aber muss ich jetzt wirklich nach jedem zweiten ernsteren winterlichen Niederschlag die Bremsklötze wechseln bzw. alle 4-5 Moante?
PS: Die Bremsscheiben meiner Frau leben da deutlich länger, allerdings konnte ich nach einer solchen winter-Regenfahrt plötzlich nicht mehr richtig bremsen und das Reinigen der Bremsscheiben zeigte einen leichten schwarzen Ruß oder vermutlich Ölfilm auf den Bremsen.. Bin da fast ratlos ob Radfahren im Regen nicht doch zu viel Verschleiß nach sich zieht als das sich das rentieren würde..
Moin Max – der Unterschied ist “Scheibenbremse” bei Deiner Frau – und “Felgenbremse” bei dem Gravel-Bike. Es gibt (soll geben) Bremsklötze, die länger halten bei Regen – aber ein tragendes Teil (Felge) zu verbrauchen ist nicht ressourcenschonend geplant. Als die Felgen noch aus Stahl waren, konnte bei Regen gar nicht damit gebremst werden :-D
Die Alu-Felgen waren schon ein enormer Fortschritt – am Fahrrad. Etwa zur gleichen Zeit wurden im Automobilbau an den Vorderrädern keine Trommelbremsen mehr verbaut – das Äquivalent zur Trommelbremse am Rad ist die Rücktritt- oder Rollenbremse. Die findet sich bei Hollandrädern (Salz, Sand, Nässe) auch an den Vorderrädern – ist aber als Bauteil schwer und wird deswegen kaum verbaut.
Verkauf Dein Gravelbike mit Felgenbremsen und steig auch auf Scheibenbremsen um – so dein Rahmen es zuläßt, könntest du es auch behalten – die Wartungsfreundlichkeit ist wesentlich höher und der Verschleiß auf die zur Bremse gehörigen Teile reduziert. Dass da ein Ölfilm auf der Scheibe war kann eigentlich nur von einem undichtem Bremszylinder rühren – das wirst du aber erst sehen können, wenn du die Klötze demontierst und das ganze mit Bremsenreiniger säuberst – beim Zusammendrücken der Zylinder/Beläge immer etwas dazwischen stecken ;-)
Frohes Schaffen!
Matthias