Zum Glück ist grad kein Kindergarten. Berufstätige Eltern von Kindern im Übergang von Kindergarten auf Grundschule haben in dieser Zeit immer besonders viel Betreuungsbedarf – der offene Ganztag der Grundschule hat noch nicht auf – aber der Kindergarten zu. Diesmal wurden die Kinder anderweitig betreut und ich konnte ohne Kinderbringdienst zur Arbeit mit dem Fahrrad. Ob Regen oder nicht, ist mir dabei egal – was mir nicht egal war, war dieses plötzlich auftretende, schwammige Gefühl im Hinterrad, das sich beim Absteigen auch mit einem Pffff als großes Loch im Reifen plausibilisierte. Eine etwa 1cm lange Scherbe hatte sich durch den pannensicheren Reifen gestochen, zerbrach und perforierte den Schlauch.
Das habe ich aber erst später festgestellt, denn ich, weil ich mich auf die Pannensicherheit von Schwalbe Marathon verlasse, führe kein Flickzeug mit.
Hurra, es gibt hier ja auch einen ÖPNV! Also habe ich das Rad zur nächsten Haltestelle geschoben, wo schon jemand auf den Bus wartete – vermutlich hätte ich vergessen, dass da eine Bushaltestelle ist, wenn der da nicht so bestellt und nicht abgeholt gestanden hätte – und das Rad in den Bus Richtung Ausgangspunkt verfrachtet.
Die Busfahrerin meinte, dass mein 2km entferntes Ziel ja grade noch Kurzstrecke ist, aber bei dem Preis für das Fahrrad könnte sie nichts machen. Naja, mir egal, wenn ich einmal Bus fahre, dann kann ich auch den vollen Preis zahlen, Hauptsache, ich muss den Berg nicht hoch schieben.
Um die Sache abzukürzen habe ich mir mal das Reifenflicken geschenkt und habe ein anderes Rad (mit halber Akkuladung und Schleicher) genommen – den Luftdruck überprüft, ihn wirklich für zu gering gewertet und nochmal ordentlich Druck auf den Hinterreifen gegeben. Der blieb auch drin … bis kurz hinter der Gänsebrücke. Dann quittierte auch dieses Hinterrad mit einem Pffffffffff den Dienst. Na danke. Wenigstens nicht auch noch die Kinder dabei, die jetzt die restliche Strecke hätten laufen müssen. Davon ab, wäre ich viel zu spät und jenseits der Bringzeit da gewesen.
Der nächste Fahrradhändler in meiner bevorzugten Richtung ist in Sonnborn. Schieben war demnach angezeigt. 3km – bis ich da bin, hat der auch geöffnet…
Einmal bitte einen neuen Schlauch, eine Runde Flickzeug mit Reifenhebern, ein 24″-Mantel mit Stollen für ein zu flickendes Kinderfahrrad und … brauche ich sonst noch was? Einen neuen pannensicheren Mantel, wie mir der Inhaber aufgrund des fortgeschrittenen Verschleiß des vorhandenen deutlich machte. Dafür, dass der Reifen aber auch schon 10 Jahre auf dem Fahrrad war, hat er sich gut gehalten – nur lag die Karkasse seitlich offen.
Mit 1¾ Stunden Verspätung konnte ich mich dann endlich auf meinem Gleitzeitkonto einbuchen.
Die pannensicheren Reifen sollte man tatsächlich rechtzeitig auswechseln, wenn man ohne Flickzeug fahren will.
Der (von der Glasscherbe durchbohrte) pannensichere Reifen war jetzt nicht sooo alt: Im November hatte ich ihn wechseln müssen: https://blog.westrad.de/reifenflanke-aufgerieben/ er hatte also etwa 4.500km auf der Uhr. Und grade musste ich mit Erstaunen feststellen, dass ich nur den unteren Teil der Scherbe, also der, der im Mantel stak, fotografiert habe. Den spitzen Teil der Scherbe, der noch im Mantel lag – ich habe ihn nicht auf einem Foto verewigt … wobei mich das jetzt weniger fuchst, als das verpasste Motiv “Elektro-Auto mit Ahrweiler Kennzeichen auf einem Autotrailer gezogen von einem Ford Transit vor der Villa Media“. Allerdings ist der Wartungsstau (Schleicher (langsamer Luftdruckverlust des Schlauches durch ein sehr sehr kleines Loch)) auch nie gut :-/