Dieser Blog titelt “Mit dem Fahrrad zur Arbeit” – nun eine Komponente in diesem Ansatz ist zurzeit nicht vorhanden: der Weg zur Arbeit. Es gibt grade für mich keine verdienstinduzierte zu überwindende Strecke – meine Arbeitgeberin hat für alle Mitarbeitende “Home-Office” angeordnet. Bei voller Stundenzahl und Bezahlung und ohne Zeiterfassung. Für die Zeiterfassung zuständig war erstmal mein Rücken, der es einfach nicht gewohnt ist, auf einem normalen Stuhl die vertraglich vereinbarte Stundenzahl abzusitzen. Der Bewegungsradius im Home-Office ist viel geringer als der in einem großen Bürokomplex. Die Kollegen befinden sich keine 10 Schritte weiter in einem anderen Büro, sondern verbergen sich hinter ellenlangen URLs in virtuellen Räumen. Um die positiven Gesichtspunkte meiner üblichen Radfahrt nicht einzubüßen, fahre ich morgens und abends trotzdem eine Runde “um den Block”. In meinem Fall um den ein oder anderen Steinbruch. Zum einen möchte ich nicht die Kontinuität verlieren, die ich bei dem Sammeln von überfahrenen Tieren habe, zum anderen auch mal richtig wach werden. Nur da habe ich gemerkt, fehlt mir etwas. Etwas Adrenalin. Der Autoverkehr ist so drastisch zurückgegangen, dass ich gar nicht mehr in die Zeit davor zurückmöchte. Kein Bedrängtwerden, keine kritischen Situationen, kaum Begegnungsverkehr. Da lasse sogar ich den Helm weg, da der mir nur zur Kommunikation mit Autofahrenden dient – und wo keine Autos, da auch kein Helm. Nach und nach stelle ich fest, dass immer mehr mir bekannte Menschen aus den angrenzenden Ortschaften sich in letzter Zeit mit einem Pedelec ausgestattet haben – und damit den Weg zur Arbeit bewältigen, denn Selbständige oder Menschen in der Pflege haben keine Möglichkeit zum Home-Office. Die treffe ich aber auch nur, weil ich aus meiner Routine rausgefallen bin und mich nicht mehr nach Schule- und Kindergartenbeginn richten muss. Das erhöht die zeitliche Varianz meiner Tour deutlich. Wo sich vielleicht auch eine weitere Varianz andeutet, ist an meinem Rahmen. Diesen (4.) Aluminiumrahmen fahre ich jetzt seit über 6 Jahren und allmählich wird eine Stelle an der Kettenstrebe hinter dem Kettenblatt dünner. Mal schauen, ob und wann sie bricht, nachdem sich zum x-Mal die Kette hinter dem Kettenblatt verhakt hat. Warum auch immer …
#mdRzA … mit dem Rad zur … Moment mal!
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