
Karlsruhe ist flach. FLACH. FLAAACH. Hier wurde das Laufrad von Herrn Drais erfunden. Es ist FLAAAAAAAAAAAAACH
- Karlsruhe ist eine so reiche Kommune, dass ihre Verkehrsinfrastuktur im Boden verschwinden kann. (U-Bahn, Parkhäuser)
- Aber auch die Einwohner sind wohlsituiert – hier ein teures Pedelec, dass ohne #mehrbuegel auf seinen Diebstahl wartet
- Deutlich sicherer sind die Räder hier abgestellt – unter dem Richterring des Bundesverfassungsgerichtes und wachsamen Augen der Bundespolizei
- Feste Punkte zum Abschließen sind hier an einem innerstädtischen ALDI ganz nett zu sehen. Vermutlich wurde der “Design”-Ständer verschmäht und die Räder wurden ohnehin vor dem Fenster abgestellt …
- Ach so, sollte noch jemand fragen, wie weit Fahrradfahrende bereit sind zu Fuß zur Bahn zu gehen – gar nicht. Zugestellter Bahnhofsvorplatz
- Auch das erweitere Bahnhofsumfeld ist ein Abstellort für viel Drahtesel – viele davon mit Anhängerkupplung
- Auf mich wirkt dieser Blick in die Sophienstraße wie ein Idyll: nur Fahrradfahrende auf der Fahrbahn, volle Fahrradständer …
- Auf der Hans-Thomas-Straße wurde den Linksabbiegenden ein roter Teppich ausgerollt. Vorbildlich – und er wird auch benutzt.
- Der Bereich, den ich erlaufen habe, wirkte für mich fahrradfreundlicher als die Innenstadt von Münster/Westfalen. Lasse ich mal Karlsruhe im Glauben, dass da noch etwas verbesserungswürdig ist…
Tu felix austria Karlsruhe. Modalsplit der Stadt Karlsruhe: zu Fuß 24,4%, Fahrrad 24,5%, ÖV 16,7%, MIV 34,4% (Quelle). Das ist in etwas das, was sich das Wuppertal Institut für die Stadt Wuppertal auch vorstellt und wovon Wuppertal sehr weit entfernt ist. Aber auch in Karlsruhe können sich Menschen eine Verkehrswende vorstellen – eine Wende zum Besseren …
Zwar herrschen auch in Karlsruhe nicht ständig eitel Sonnenschein, aber ich habe in Karlsruhe auch bei Regen aktive Alltags-Radfahrende gesehen. Anmerkung für Lesende außerhalb Wuppertals: die gibt es in Wuppertal fast gar nicht. Wer einen sieht, darf ihn behalten – nein, nicht überfahren.
Pedelecs sah ich in den zahlreichen öffentlichen Fahrradständern fast gar nicht. Immerhin gibt es einen Pedelec-Verleih für 2 € pro 30 Minuten. Das ist etwas teurer als sigo, mit den 4,5 € je 90 Minuten. Aber dafür zahlreiche Räder mit Anhängerkupplungen und mehrere Anhänger in Bewegung. Die Entwicklung von 2005 bis 2012 hätte nicht stattfinden können, wenn nicht die naturräumlichen Grundlagen ohnehin radverkehrfreundlich gewesen wäre. Und das heißt: Karlsruhe liegt in der Rheinebene und ist platt wie ein Pfannekuchen. Und noch eine Parallele zu Münster/ Westfalen ist mir aufgefallen: beide Städte sind “Verwaltungshochburgen”, kaum Industrie, dafür jede Menge Bürojobs im öffentlichen Dienst. Das schlägt sich auch im Eigensinn einer Stadt nieder.
Das Schild beim Aldi dürfte man unten am Oben leicht abschrauben können. Als ich mal da war bei bestem Fahrradwetter, bin ich mit dem Rad auch etwas rausgefahren und war alleine unterwegs wie in Münster draußen auch. Nahmobilität halt.
Autobahnbegleitende Fahrradwege, krass. Aber ich fürchte, ich habe grade einen Artikel über die Gründe, die gegen eine “Fern”mobilität sprechen, veröffentlicht. Etwas polemisch gewiss, aber bei unpräzise erhobenen Daten und mangelndem Vergleich (ich bin die Strecke ja nie längere Zeit ingesamt mit dem ÖPNV oder MIV gefahren), konnte ich keine ausgewogene wissenschaftliche Arbeit daraus machen. Bei ausschließlicher ÖPNV-Nutzung hätte ich so π mal Daumen € 5.500 – 6.000 ausgegeben (Preisstufe B, Jobticket). Da ich bei meiner Arbeitsstelle mein MIV kostenfrei parken könnte, fällt da ein großer, eigentlich zu berücksichtigender, Kostenblock weg – ne, nicht weg, sondern er fällt der Allgemeinheit auf die Füße. Autofahren bleibt subventioniert.