Frank pendelt seit zwei Monaten jeden Morgen vom Zentrum Cronenbergs nach Uellendahl. Zwischen diesen beiden Punkten liegt der Taleinschnitt der Wupper.
Der blaue Pfad ist der Weg zur Arbeit – schnell und direkt – fast so schnell, wie mit einem Auto. Der Grüne ist der Rückweg – ohne Pedelec, denn leider macht sein Modell ziemlich viel Gezicke, was ihn aber nicht davon abhält, einfach weiter mit dem Fahrrad 206 Höhenmeter zu überwinden.
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Ich habe Frank gebeten, mir mehr über sich und seine Erfahrungen zu schreiben und er hat geantwortet:
nun denn, dann bekommst Du hier mal Grundsätzliches und die Eindrücke meiner ersten zwei Wochen:
Nach jahrelanger Sportabstinenz habe ich das Ableben unseres Zweitwagens zum Anlass genommen, mich nach der Möglichkeit umzusehen, den Weg zur Arbeit per Rad zurückzulegen. Wir wohnen in Cronenberg, die Arbeitsstätte liegt an der Uellendahler Straße. Das sind je nach gewähltem Weg pro Strecke 10 bis 17 km und auf dem Hinweg ca. 100, auf dem Rückweg je nach Strecke 200 bis 300 Höhenmeter, die überwunden werden müssen.
Motiviert durch das schöne Wetter in der zweiten April-Hälfte habe ich die ersten Tage mit meinem “normalen” 13 Jahre alten Rad zurückgelegt, welches als “Fitnessbike” mit 27 Gang Kettenschaltung schon recht gut auch für bergige Fahrten geeignet ist. Dabei habe ich jedoch gemerkt, dass gerade auf dem Rückweg die Höhenmeter für mich untrainierten “Bauchträger” doch ziemlich anstrengend sind. Vor allem hatte die gewählte Strecke auch einen Abschnitt mit Steigung von ca. 10% zu bieten, was dazu führte, dass die Beine sehr schwer wurden.
Drei Kollegen von mir haben Pedelecs, zwei kommen damit mehr oder weniger regelmäßig zur Arbeit, einer davon wohnt in Ronsdorf, hat also ähnliche Herausforderungen wie ich zu meistern. Nach einiger Recherche im Internet habe ich mich dann entschlossen, in ein “Touren-Pedelec” mit Hinterrad-Nabenmotor zu investieren und dies bei einem Versandhändler bestellt.
Als es geliefert wurde musste noch die “Endmontage” durchgeführt und der Akku geladen werden, und dann ging es gleich los über Sambatrasse, Königshöher Weg, Arrenberg, Elberfeld City, Karlsplatz. Gathe und Uellendahler Str. hoch zur Arbeitsstätte. War der Anstieg der Uellendahler Str. mit meinem alten Rad noch harte Arbeit, kann man mit dem Pedelec es hier auch (bei hoher gewählter Unterstützungsstufe) sehr gemütlich und doch zügig angehen lassen – auch 15 bis 20 km/h berghoch ohne übermäßige Anstrengung sind kein Problem.
Für den Rückweg wählte ich die ersten Tage den schon von vorher bekannten Weg Nordbahntrasse – Industriestr. – Sonnborn – Zur Waldesruh – Sambatrasse. “Zur Waldesruh” hält den mit dem “normalen” Rad unangenehmen starken Anstieg bereit, der mit dem Pedelec nun sehr viel einfacher und angenehmer zu bewältigen ist.
Matthias machte mich in den Kommentaren darauf aufmerksam, dass ich da ja einen ganz schönen Umweg fahren würde, was mich zum Überdenken der Strecke veranlasste.
Im Moment wähle ich morgens den direkten Weg mitten durch den Verkehr, also Haupstr., Cronenberger Str. runter, durch die City zum Karlsplatz und dann Gathe + Uellendahler Str. Das sind 10 km und dauert ziemlich genau 30 Minuten – mit dem Bus wäre ich ähnlich lang unterwegs, plus Weg zur Haltestelle und Warten. Zurück habe ich mehrere Tage auf Anregung meines Ronsdorfer Kollegen den Weg Weinberg – Clausenhof – Teutonenstr. – Hardt – Landgericht – Bendahler Str. – Am Walde; dann entlang der L418 – Jägerhofstr. – Hahnerberger Str. – Hauptstr. gewählt, Dauer ca. 45 Minuten. Das Stück Bendahler Str. und Am Walde fand ich trotz Unterstützung an einigen Tagen recht anstrengend, so dass ich mich heute mal nach einer anderen Strecke umgesehen habe. Dank “Talradler” fand ich diese – bin auf dem Rückweg durch die City zum Robert-Daum-Platz, dann am Arrenberg vorbei über Schwarzer Weg auf die Samba-Trasse und dort recht anstrengungsfrei mit 20 km/h bergauf bis nach Cronenberg gefahren – ganz ohne harten Anstieg. Ich denke ich werde beide Wege noch mehrmals ausprobieren und mich dann für einen entscheiden. Der Weg über die Bendahler Str. ist ca. 8 Minuten kürzer, aber auch “fordernder”.Das schlechte Wetter der letzten Woche hat mich weitestgehend verschont – ich musste nie in strömendem Regen fahren. An ein oder zwei Tagen war es nass, aber eine alte, vor Jahren gekaufte Regenhose von Tchibo hielt das Wasser zuverlässig ab. Nur die unterste Hosennaht wurde nass – inzwischen habe ich mir dagegen Gamaschen gekauft, die aber noch auf ihren Einsatz warten.
Sollte es ganz übel regnen kann ich auch ohne Probleme auf den Bus ausweichen (die CE65 fährt Cronenberg – Uellendahl…), aber im Moment habe ich den festen Vorsatz, allen Widrigkeiten zu trotzen und dem Pedelec die Chance zu geben, sich auch bei schlechtem Wetter zu beweisen.Mein Fazit der ersten zwei Wochen ist durchweg positiv – ich fühle mit schon viel fitter, komme “wacher” an der Arbeit an und habe täglichen Sport ohne großen zeitlichen Aufwand in meinen Tagesablauf integriert. Die einstellbaren Unterstützungsstufen lassen mich frei wählen, ob ich gemütlich und unverschwitzt ankommen will oder es ein wenig “sportlicher” haben möchte.
Guten Morgen Frank,
gehörst Du inzwischen zu den 5 Pedelec-Fahrern, die mir auf der Höhe zwischen Küllenhahn und Königsberger Weg kurz vor 9h entgegenkommen?
Ich hab meistens eine blaue Jacke an und eine rote linke Gepäcktasche dabei – und komme entgegen! 🙂
nein, zu diesen Pedelecern gehöre ich nicht. Ich bin jeden Morgen so gegen 8 Uhr mit >45 km/h auf der Cronenberger Str. unterwegs ☺. Habe mich für die direkte Route entschieden, da ich dann in 30 min. am Ziel und damit schneller als der Bus (und fast so schnell wie mit dem Auto…) bin.
Wenn Du einen nicht allzu schlanken Menschen Ende 30 mit Brille auf einem schwarzen Trecking-Pedelec mit BionX Hinterrad-Motor sehen solltest, hast Du mich entdeckt. Bei Regen habe ich eine hellblaue Jacke an, wenns trocken ist eine braune Fleece-Jacke, ab jetzt vermutlich eher T-Shirt. Hinten dran hängt eine braune Vaude “Aktentasche”, auf dem Kopf ein schwarzer Helm.
Die letzten 2 Wochen war ich nur mit Muskelkraft unterwegs, da ich den Akku eingeschickt hatte, er hat wohl nicht die volle Leistung (muss jeden Tag laden…). Heute kam er erst mal unrepariert zurück, so bald BionX Ersatzteile liefern kann werde ich noch mal eine Woche motorlos unterwegs sein. Das ist zwar anstrengender und kostet jeden Tag 40 min extra Lebenszeit, geht aber auch und hat schon ganz schön Kondition gebracht. 😀
Den Rückweg bestreite ich nach Talradler-Empfehlung über Arrenberg, schwarzer Weg und Sambatrasse, das ist zumindest ohne Motor einfach gemütlicher… (nein, ich habe den Kran da nicht umgefahren 😁). Jetzt wo der Akku zurück ist werde ich vielleicht jeden Tag variieren…
Guten Morgen Frank,
zwei Monate sind um, welche Routen benutzt Du jetzt? Dann kann ich die Routen für die Karte im Artikel nachbauen.
Im Moment fahre ich mit meinem alten Rad ohne Unterstützung, was auf den getrackten Wegen auch ganz gut klappt. Ich bin leider immer noch ohne funktionierenden Motor und habe gerade heute mein Hinterrad in die Post gegeben, um es endlich reparieren zu lassen.