Bei der Lektüre des Leitartikels der Radwelt 4.2015 lachte auch mein Sohn auf:
Greiling verwendet den Begriff “Fahrradstadt Wuppertal” immer noch ironisch.
Wohl wahr. Ich hab den Begriff ja auch nicht erfunden und glaube auch nicht dran.
Mit der Aussicht im Alltag Fahrrad zu fahren, locke ich keinen Wuppertaler hinterm Ofen hervor.
Aber zurück auf Anfang: Wann stellt sich im Laufe des Lebens die Verkehrsmittelfrage? Nach Beendigung der Schule. Schön, wer im Gegensatz zu meinen Wuppertaler Klassenkameraden keine 50iger zum 16. und kein Auto zum 18. geschenkt bekommen hat.
Sollte jemand nach Wuppertal ziehen, weil dort ein Studienplatz frei war, dann möchte ich den Münster-Wuppertal-Höhenmeter-Vergleich sehen, der die Strecke Hbf-Uni in beiden Städten abbildet. Die Grifflenburg steht da einfach schlecht, aber der ÖPNV ist super. Vorsicht, ich wiederhole mich – aber das ist ja Usus z.B. auch auf facebook, vermutlich begreift es ja sonst niemand. Egal, ich fang jetzt nicht an, was passiert, sobald Kinder ins Haus stehen … Volvo ruft…
Was aber tatsächlich zu funktionieren scheint – und da bin ich dann nicht mehr d’accord mit den Mainstream-Facebook-Fahrrad-Aktivisten, ist die Tatsache, dass durch den technischen Fortschritt eine Fahrzeug-Gattung entstanden ist, die sehr viele Vorteile des Fahrrades und sehr viele Vorteile des Motorisiertseins in sich vereint – und dass diese Art von Fahrrädern es schafft Wuppertaler auf zwei dünne Reifen zu bekommen. Und ich meine nicht die 573, die bei einer critical mass mitfahren, sondern die, die mit einem solchen Fahrrad auf dem Heckträger ihres Autos zur Nordbahntrasse fahren und da Unverständnis bei den Radfahrern der reinen Lehre hervorrufen.
Auf die Abschluss-Arbeit einer Designstudentin aus Wuppertal bin ich gespannt, immerhin fährt sie grade mit diesem grünen Rad durch die Gegend… auch zur grünen Wuppertaler Fahrradpower. Ach ja, ist Wahlkampf.