Schlagwort-Archive: Pedelec-Freilauf verschlissen

Rolektro City – ein Freilauf kommt entgegen

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Öffnung zur Diagnose: aus dem Freilauf schaut ein Draht

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Nach der Entfernung: Ein Stück abgebrochenes Metall und einige Kugeln wollten noch da bleiben.

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Minderwertige Qualität. Vermackelte Gewinde von Fabrik an. Pfui. Zwei Bohrungen weniger als im Online-Shop abgebildet. Immerhin – es gibt Ersatz.

Jemand, der bei mir Pedelecfahren schätzen und lieben gelernt hat, hat sich ein eigenes gekauft. Für 400€. Bisher kannte ich in dem Preissegment nur Nabenmotoren und fand die gut. Nun, diesmal ein Rolektro City. Ist das grob. Die beiden Schrauben, die den Motorblock im Rahmen halten, sind bar jeder ästhetischen Qualität.

Aber nicht nur die Qualität des Aussehens, sondern auch die der verarbeiten Teile ist minder. Und erst die Ersatzteile. Ja, es gibt welche hier, aber das hat bei mir dem Fass den Boden ausgeschlagen. Ja, ich habe auch mal eine Fasson-Dreherei von Innen gesehen … aber die arbeiten nicht mit Ackerfräsen. Naja, die Tüte, in der das Teil in seiner Versandverpackung verschickt wurde, stammt von einem Computershop, der mit der gleichen Preisgestaltung LED-Leuchtbäume verkauft.

Nach der Öffnung für die Diagnose habe ich den Sprengring nicht richtig wieder in die Nut befördert, oder er hat sich selbst den walkenden Kräften ergeben und wurde mitsamt der Kugeln des Freilaufs nach außen geschoben. Folglich hatte ich bei einem teilzerlegten Freilauf auch keine Probleme, ihn von seinem Sitz zu ziehen. Lange M3-Schrauben hätte ich dafür benutzen können.

Ursache für die Fehlfunktion des Freilaufs ist ein Umkippen des Rades auf die Kettenseite gewesen. Mal sehen, wie lange der “Neue” hält.

Andreas macht den Motor auf – Planetenzahnradtausch

Nur eine Nut zum Öffnen mit einem Schraubendreher benutzt

Nur eine Nut zum Öffnen mit einem Schraubendreher benutzt

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Potzblitz – WD40 wirkt Wunder

Planetenräder des Freilaufs nach 20.000 km

Planetenräder des Freilaufs nach 20.000 km

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Tool von ebike-solutions mit empfohlenem Gummiband

Mitgeliefertes Lithiumfett im Plastikbeutel

Mitgeliefertes Lithiumfett im Plastikbeutel

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Frische Planetenräder und benutzter Freilauf

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Neue Zahnräder auf dem alten Freilauf

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Gebrochener halber Sprengring – lag im Motorraum – hier als ‘Halber Außensprengring‘ bezeichnet

Hallo Matthias,
ich habe auch einen Bafang 8FUN SWXK, den ich öffnen muss. Leider finde ich die Madenschraube nicht. Kann das sein?
Soll ich auch ein Werkzeug zum Öffnen von Bafang SWXK Motoren kaufen, oder es wie auf der Homepage mit den Torbeschlägen machen.

Hallo Andreas,
das ist das beste Bild für das Suchen der Schraube.
Sie steckt nicht im Deckel, sondern in der Nabe – vielleicht hast du Bremsenreiniger zur Hand oder eine Messingbürste, um alles gründlichst zu putzen, sie ist nur stecknadelkopfgross. Markier Dir die Stelle, an der Du angefangen hast zu suchen.

“Und als kleiner Fallstrcik sind die noch nicht mal bei allen SWXKs vorhanden. Die Chinesen scheinen es nicht zu ernst mit Revisionen zu nehmen… “

Das Tool, oder andere angepasste Werkzeuge, sind die sicherlich verschleissfreisten Öffner – wenn Du mit dem Risiko leben kannst abzurutschen und ein Kratzer auf der Nabe/Deckel Dich nicht ins Grab treibt, dann kannst du es auch mit einem dicken Schraubendreher versuchen, den Du reihum vorsichtig in die Nuten schlägst (Hochrisikoanwendung, denn das Alu ist weich und wird sich verformen … ) –
Allerdings erst nachdem du die Madenschraube entfernt hast
(so sie da ist) und Dir noch einmal
die Drehrichtung für das Lösen eines
Linksgewindes bewusst gemacht hast.
Mit Schraubstock und eingespannten Metallteilen ist es
sicher entspannter – mit (ich finde doch relativ teuren Werkzeug) sehr einfach.

Hallo Matthias,

Ich habe nun den Deckel runter. Dauerte mit dem Schraubendreher ca. 20 Minuten, da ich nur eine Nut bearbeitet habe.
Die Nut sieht auch nun dementsprechend aus. 🙂
Habe nun 3 neue Zahnräder und 1 Deckelöffner bei Electric Bike Solutions GmbH geordert.

Hallo Andreas,
wenn Du mir Bilder schickst, dann baue ich da
noch einen eigenen Artikel draus –

Hallo Matthias,

Mein Deckel hatte tatsächlich keine Madenschraube.
Innen sah der Motor noch sehr passabel aus, nur 2 Zahnräder hatten jeweils einen halben Zahn eingebüßt. Nach 20.000 km ist dies auch O.K.
Leider komme ich erst jetzt zum Schreiben, da ich gestern den Motor wieder repariert habe und alles funktioniert wieder top.
Beim Aufmachen des Motors ist mir aufgefallen, dass eine Unterlegsscheibe, in 2 Teile gebrochen, im Motorraum rumlag – komisch.
Das Planetengetriebe habe ich ohne Abzieher von der Welle lösen können – zum Glück, da ich kein Abzieher besitze.
Die Zahnräder vom Freilauf, musste ich mit Gewalt von der Welle mit einem Schraubendreher und Hammer lösen. Dabei ist zu beachten, dass man die Welle von Zahnrad mit dem Schraubendreher nicht verletzt.
Geschmiert habe ich alle Zahnräder und Gewinde mit Lithiumfett von der Firma ebike-solutions.de, das mir dankensweise umsonst in einem kleinen Tütchen geliefert wurde. Der Service bei Fragen war von ebike-solutions.de immer top. Sie haben mir auch den Tipp gegeben, den Motordeckel mit einem normalen Gummiband und Lithiumfett abzudichten . Das alte Fett und kleine Verunreinigungen habe ich mit WD 40 saubergemacht.
So als Anhang schicke ich noch die Bilder und nochmals vielen Dank für deine tolle Reparaturanleitung im Netz.

Hallo Andreas,

die Hutmutter auf dem Bild mit dem Deckel ist deformiert.
Kann es sein, dass bevor die Geräusche auftauchten, die Dich bewogen den Motor zu öffnen, das Rad auf die rechte Seite gefallen ist?
Das könnte den Bruch der “half-round special cotter” erklären – dessen Überbleibsel dann einmal durch  das Planetengetriebe gezogen etwas gerubbelt haben dürften…Der halbe Sprengring ist die seitliche Führung des Sonnenrades
und des gesamten Motorblocks – die andere seitliche Führung sitzt
in Form eines weiteren (diesmal ganzen Sprengrings) unter dem
Sonnenrad. Für die Ösen eines ganzen Sprengrings ist einfach
kein Platz unterm Freilauf.

Bildnachweis: Alle Fotos dieses Beitrags von Andreas Wolf

Pedelec-Freilauf verschlissen: Teil 4: die Kugellager auch …

<update>Hier werden die Kugellager eines Bafang erfolgreich gewechselt</update>

Der Motor ist ein Außenläufer, d.h. die Glocke mit den statischen Magneten bewegt sich um die Spulen, die von einem Controller gesteuert, abwechselnd angeregt werden.

Im Gegensatz z.B. zu einer Bohrmaschine, in der hinten manchmal Funken auf dem Kollektor sichtbar sind und sich die Spulen drehen.

Dass sich die Glocke bewegt, konnte ich aber nicht feststellen, daher habe ich angenommen, dass alles ok sei, weil ich dachte, dass Weiterlesen

Pedelec-Freilauf verschlissen: Teil 3: Neu und Montage

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neu – alt

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7.000 km später sind die Zähne schon etwas dünner

getriebefett

Was in der Kettensäge taugt, wird ja wohl auch in der Nabe was sein …

Entweder man bestellt die Komponenten einzeln oder zusammen wobei ich noch nicht weiß, ob es da einen Qualitätsunterschied gibt. Das herauszufinden war mir aber mein Geld nicht wert.

Einfach in umgekehrter Reihenfolge zusammenstecken, fetten – fertig.

Die letzte Umdrehung bis zur Markierung wieder auf der Werkbank, aber diesmal bleibt ja alles sauber.

Madenschraube nicht vergessen…

Jetzt nur noch auf eine 26″-Felge umspeichen – mein nächstes Projekt – mal sehen, ob ich das auch alleine kann.

Pedelec-Freilauf verschlissen: Teil 2: Nabenmotor öffnen

Es gibt inzwischen auch eine Bebilderung zu einer Öffnung eines nicht so verwesten Motors!

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Die Madenschraube benötigt einen 1,5 mm ‘dicken’ Innen-Sechskant-Schlüssel – hat man keinen, feilt man sich einen …

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Ausgeliehenes Tool passt leider nur für SWXK und nicht für SWXB

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Der mit Kreuzschlitzschrauben gesicherte Deckel ist leicht zu entfernen, der rote Strich hilft beim Wiederzusammensetzen die richtige Stelle für die Madenschraube zu finden

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Eingespannt sind Torbeschläge, die 5mm dick sind

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Falschrum – es ist ein Linksgewinde

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Knaast. Grind. Patina. Tut das Not, dass das da so rumoxidiert?

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Einen Sprengring später

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Ein Fall für die Messingbürste

Vor Monaten schon hatte ich meinen ersten Pedelec-Vorderrad-Nabenmotor einem Freund zum Öffnen gegeben, er wollte ein Tool bauen um die Nabe zu öffnen.

Das hat mir dann zu lange gedauert und in der Zwischenzeit wollte ich weiterfahren und hatte mir einen weiteren Motor gekauft, eingespeicht und benutzt.

Jetzt denke ich darüber nach auch mein Tandem zu elektrifizieren und mir auch einen neuen Akku zu kaufen – d.h. mit dem Tandem fahre ich nur kurze Strecken, da werden dann auch die verbliebenen Reste der ursprünglichen Akkukapazität reichen.

Also habe ich mir meinem Motor zurückgeholt und ein Tool ausgeliehen. Leider passte das nicht für meinen Motor.

Dann habe ich mich in einem Forum Tipps bekommen und zum Beispiel auf den Deckel erstmal einen Strich gemalt, damit ich nach dem Zusammenbau wieder die Stelle finde, an der der Deckel vorher saß, denn der Deckel ist mit einer Madenschraube gesichert, die in eine Vertiefung im Deckel passt.

Diese Madenschraube braucht einen 1,5mm ‘dicken’ Innensechskant-Schlüssel. Hab ich nicht, hat der nächste Baumarkt auch nicht einzeln – nur in Sets, das billigste Set für 14 Euro.

Nein, es muss auch anders gehen – zum Beispiel einen 2mm-Schlüssel dünner zu schleifen.

Nächster Tipp: Schraubstock nehmen und einspannen.

Bei mir ist weit und breit kein Schaubstock.

Aber mein Nachbar mit einem Faible für Holzbearbeitung hat eine Hobelbank. Bin ich draufgestossen, als ich einen 1,5mm-Imbus gesucht habe. Fein – dann etwas suchen, das 5mm dick ist – Torbeschläge!

Wunderbar. Die Achse ist dicker als die 5mm – dementsprechend weit weg müssen die beiden Halter im Abstand von 70mm positioniert werden. Und weil das eine Hobelbank und kein Schraubstock ist, sind da ungünstiger Weise irgendwelche Stangen im Weg, so dass ich nicht näher an den Tisch kam.

Erster Versuch – wie herum muss ich eigentlich drehen? Bei einem Linksgewinde drehe ich im Uhrzeigersinn, wenn ich von Hinten draufgucke. <update>Hier richtig bebildert</update>

Da ich von Hinten auf die Verschraubung schaue, da ja der Deckel unten fixiert ist, drehe ich rechts rum …

Es ist nicht besonders viel Druck aufzubauen und beim dritten Mal bin ich dann auch nicht mehr von den Haltern abgerutscht sondern konnte das Gehäuse öffnen.

Dann von der anderen Seite die Achse durchgedrückt und voila – der Stator!

Erwartet hatte ich kaputte Zahnräder und geschmolzenes Nylon – aber nicht das.

Leider hat dieser ölige Materialmix auf einer Hobelbank, auf der Holz bearbeitet wird, nichts zu suchen.

Um den Freilauf zu entfernen, benötigte ich einen dreibeinigen Abzieher und eine Sprengringzange. Mein Sprengring brach trotzdem und einen dreibeinigen Abzieher hatte ich nicht. Mit dem zweibeinigen Abzieher konnte ich ihn leicht verkanten und dann mit einem großen Maulschlüssel unterheben – das funktioniert auch.

Nach einem WD-40-Bad dreht der Freilauf jetzt in beide Richtungen frei. Vorher dreht er so, wie es sich angefühlt hatte, als das Rad noch montiert war – schwer und mit Aussetzern.

Die Nylon-Zahnräder werd ich jetzt mit einer Nylon-Zahnbürste reinigen, das Aluminium-Gehäuse mit einer Messing-Bürste.

Erst mal Teile ordern…

<update>
So geht es mit diesem Motor weiter
Hier wird ein anderer Bafang geöffnet
</update>

Pedelec-Freilauf verschlissen: Teil 1: Diagnose

Nach meiner ersten langen Tour mit dem Pedelec (im Sauerland 150 km am Stück) fängt mein Freilauf im Motor an rumzuzicken. Sind es die schnellen Abfahrten gewesen, bei denen er nicht rechtzeitig rausgesprungen ist? Die langen Zeiten unter Last?

Es rubbelt fürchterlich, wenn ich das Rad rückwärts schiebe – bei der Fahrt nach Vorne spüre ich, dass der Motor mitläuft.

Immerhin bin ich bis nach Hause gekommen und der Schaden trat erst auf den letzten fünf Kilometern auf.

Ausbauen und mal den Erbauer kontaktieren…

Das mit dem Ausbau und Wiedereinbau hat etwas länger gedauert.