Im Video: Auf der Nordahntrasse – ein rotes Seilzug-Dreirad pilotiert von einem 6jährigen
Ein inverses Fahrrad – Lenken mit den Füßen und Vortrieb durch den Oberkörper samt anhängender Extremitäten. Das sieht nicht nur auf den ersten Blick anstrengend aus, das ist es auch. Auch mag das Konzept Steigungen oder Gefälle überhaupt nicht. Also ist das Dingen wie geschaffen für die Nordbahntrasse. Die Geschwindigkeit, die erreicht wird, ist etwas über Körpertemperatur Zimmertemperatur Wassertripelpunkttemperatur… also es sind etwa 11 km/h. Auch sind die Komponenten wie Blockseilrolle nur ohne Drehwirbel wirklich für die Kräfte im Inneren geeignet. Der Bauplan sollte noch mit Einschlagsbegrenzern auf der Vorderachse ergänzt werden. Das plötzliche Umschlagen der Achse und das anschließende abrupte Kippen der Sitzfläche erzeugte auf den Steißbeinen Mutiger Hämatome.
Für die Bremse, die auf das Hinterrad wirkt, muss eine Seitenzugbremse gefunden werden, bei der der Gegenhalter und die Klemmschraube des Bowdenzuges in den Bohrungen getauscht werden kann. Mittelzugbremsen brauchen viel Platz “oberhalb” der Schenkel, sie lassen sich also nicht wie vorgesehen am Heck des Fahrzeugs, sondern eher vor dem Hinterrad auf dem unteren Abdeckbrett montieren. Dieses muss dafür dann verstärkt werden. Aber wozu bremsen, zumal bei der Geschwindigkeit? Nunja, ein Fuß zum Bremsen von der vorderen Achse zu entfernen führt zu sofortigem Umschlagen der Achse, einem Kippen der Sitzfläche und aua. Also besser immer so vorrausschauend fahren, dass nicht gebremst werden muss. Das bekomme ich mit einem Auto auf einer Autobahn hin – aber nicht im Stadtverkehr Wuppertals.
Achso – und das Walken des Hinterrades – zusätzlich zur seitlichen Kippung der Längsachse führt zu erheblichen Belastungen des Möbel-Druckkugellagers, das die Vorderachse mit dem Fahrzeug-Corpus verbindet. Das Lager leiert spürbar aus, ohne kilometerweit damit gefahren zu sein. Vielleicht bin ich auch einfach zu schwer.
Nächste Ausbaustufe wird sein, dass ich den Motor dieses Rades in eines der Seilzug-Ruderrenner einbaue, aber dafür muss ich erst einmal ein Alternativ-Rad für meinen Sohn haben…
tl;dr
Insgesamt kann ich für die Alltagstauglichkeit leider keinen einzigen Punkt geben – als Mobilitätskonzept um gezielt zwischen zwei Punkten im öffentlichen Straßenverkehr zu verkehren – ein glatter Totalausfall, aber ansonsten ganz lustig.
Die Kraft kommt beim Rudern eigentlich aus den Beinen. Im Baumarkt gibt es Auszüge für Schubladen. Wenn Du Dir damit eine nach vorne und hinten verfahrbare Sitzfläche bastelst, kann die Kraft auch aus den Oberschenkeln kommen. In der Theorie…
Moin Konrad,
wenn ich mir so ein Rudergerät anschaue, dann kommt da tatsächlich die Kraft hauptsächlich aus den Beinen: https://www.manufactum.de/waterrower-rudergeraet-holz-monitor-a202357/
Nur dabei gleichzeitig die Feinmotorik für die Lenkung drauf haben, erfordert einiges an Körperbeherrschung. Der Bauplan für das Seilzugtrike ist nur für eine bestimmte Beinlänge wirklich komod – ich hab zu lange Beine, so dass meine Knie den Unterarmen im Weg waren und dem Kind im Video ist das Gerät eigentlich zu gross.
Wenn jetzt noch ein bewegliches Sitzpolster eingeplant wird, wird das Gerät noch länger. Der Kurvenradius ist ohnehin unterirdisch – fast wie bei einem https://www.zoxbikes.com/zox-26-2/zox-26-low/
… achso … und rückwärtsfahren geht nur so lange, wie das Seil noch nicht am Anschlag des Gehäuses ist – also höchstens ein Meter