Sie hatte ein halbes Jahr gespart, dann war sie mit der Bitte zu mir gekommen für die zurückgelegten 700 Euro aus ihrem guten Fahrrad ein Pedelec zu machen.
700 inklusive Akku ist jetzt nicht viel Geld. Ein Akku alleine kann das Geld kosten. Zum Glück gibt es grade 9Ah-Akkus im Angebot. Abverkauf, vermutlich will die eh keiner mehr haben, aber für ein Fahrrad, das nur in der Stadt mit begrenzten Radius im Alltag eingesetzt wird, reicht das völlig.
Daraus folgt:
1.) Nachrüsten ist kostengünstig
2.) Nachrüsten ist nachhaltig
Nachrüsten lässt einem das vertraute Fahrrad und wenn sich die eigene Physis ändert, kann das Nachrüstset mit umziehen – das ist ressourcenschonend und nachhaltig.
3.) Nachrüsten ist Emanzipation
Oder soll ich es angelsächsisch ausdrücken “empowerment“? Es geht mir darum, die Welt um mich herum nicht als statisch zu betrachten, sondern im konkreten Jetzt mein Leben selbst spürbar verbessern zu können. Mit den eigenen bescheidenen Mitteln sich aus der Umklammerung der Automobilindustrie zu lösen, aus der Komfortzone der Klimaanlage hinein in ein direktes Erfahren meiner Umwelt.
Verkehrsfunk hören – welch verschwendete Lebenszeit. Aber keine Minute auf dem Rad ist für mich vergeudet.