Ein beliebtes Argument gegen die Fahrt zur Arbeit mit einem Fahrrad oder Pedelec ist der sichere Abstellplatz für das Gefährt.
Ich habe kein Problem damit, ein Monats-Netto-Einkommen mit einem 20 Jahre alten Schloss zu sichern und es im Regen stehen zu lassen. Andere Kollegen fahren mit ihrem Rad Lift und stellen es dann vor ihrem Büro in den Flur. Oder ins Labor. Oder ketten es unter einem Vordach an den Handlauf der Rampe für Menschen mit Behinderungen.
Also habe ich mir gedacht, dass dieser Zustand ein verbesserungswürdiger ist, denn vielleicht würden mehr vom Auto auf das Fahrrad umsteigen, wenn die Infrastruktur am Zielort ausgebaut wäre.
Da das Unternehmen, bei dem ich beschäftigt bin, so gross ist, dass ich diesmal nicht einfach die Vermieterin fragen kann, ob ich den ungenutzten Raum unter der Treppe, die zur Agentur führt, als Abstellraum für mein Pedelec nutzen kann, habe ich also einen Antrag gestellt.
Einen begründeten Antrag mit Ist-Zustand, Soll-Zustand, Kostenschätzung und etwa 60 Unterschriften auf einer Unterschriftenliste.
Vielen Dank für Ihr Engagement, es ist bloss kein Geld da – gab es als Antwort zurück.
Darauf hin dachte ich nur ‘Lähmung’. Ein Kollege meinte, ich könnte auch direkt eine Brücke von einer Talseite zur anderen beantragen, das hätte ähnliche Aussichten auf Erfolg. Vielleicht auch eine Seilbahn.
Ein weiterer Vorschlag war, ich solle meinen PKW auf dem Mitarbeiterparkplatz parken, entkernen und darin mein Fahrrad unterstellen. Die Aufstellung von Blech-Fahrradboxen hatte ich ja auch in den Antrag reingenommen, damit die Argumentation der zaudernden ‘Vielleicht-kauf-ich-mir-ein-Pedelec-ich-weiss-nur-noch-nicht-wo-ich-es-hinstellen-soll’-(Nicht-)Entscheider ins Leere läuft.
Es ist ja auch nicht mein Bier. Aber trockener könnte mein Rad vielleicht doch stehen…
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