Um eine im Winter gefahrene und inzwischen schwergängige V-Brake wieder fit zu machen, brauche ich: ein hochwertiges Fett, Schraubensicherungsflüssigkeit, feines Schleifpapier > 600 und einen 5mm-Innensechskant-Schlüssel
Der Bremszug läuft in der Handbremse durch eine silberne Aluminiumschraube, die zum Nachstellen herausgedreht werden kann und mit dem Rändelrädchen (schwarz) gekontert wird. Der hintere Schlauch beinhaltet Kabel, mit Hilfe derer der Controller des Pedelecs die Information erhält, ob der Griff gezogen ist oder nicht. Für das Einstellen der Bremse die Aluminiumschraube bis zum Anschlag eindrehen und zwei Umdrehungen wieder herausdrehen. Da erleichtert die Montage des Bremszuges, da der dann gespannt eingebaut werden kann und danach an der Schraube wieder entspannt werden kann, so dass die Bremsklötze wieder Abstand zur Felge haben.
Der Zug zu einer Hinterradbremse, wie sie bei einem aktuellen, günstigen Rad verbaut ist, läuft durch ein Stahlröhrchen, das von diesem Halter am linken Arm gehalten wird
Das gebogene Stahlröhrchen lässt sich einfach herausdrücken
Diese Feder hält den Arm von der Felge fern
Die Feder ist leicht auszuhängen
Nachdem die Feder ausgehängt ist, kann die Halteschraube mit einem 5mm-Innensechskant-Schlüssel herausgedreht werden. Die Schraubensicherungsflüssigkeit (Loctite, Lack, UHU- was der Baumarkt so hergibt) ist blau, denn diese Schraube darf sich im besten Fall nicht im Betrieb drehen, das anliegende Bauteil muss sich aber drehen können
Bremsarm von hinten. Mit dem silbernen Stift (interne Feder) wird der Arm am Rahmen arritiert, die Schraube rechts unten kann die grade ausgehängte Feder spannen oder entspannen – damit wird der Abstand zur Felge der Bremsklötze beider Seiten vermittelt. Wenn nach der Montage ein Arm bei der Betätigung der Bremse weniger Weg als der andere zurücklegt, dann muss dessen Feder gespannt werden, oder auf der anderen Seite entspannt werden.
Die Aufnahme der Bremse am Rahmen, sichtbar sind hier drei Löcher, die die Feder, die als Pin aus dem Bremsarm hervorsteht, aufnehmen können, je nach Geschmack kann hier mehr oder weniger Vorspannung auf die Bremse gebracht werden, üblich ist die Mittelposition – aber vor allem: auf beiden Seiten das gleiche Loch bei der Wiedermontage wählen
Den alten Gnast runterputzen und die Aufnahme mit etwas Fett wieder gängiger machen
Die Messing-Buchse im Inneren auch kurz überschleifen um Rost zu entfernen. Danach die andere Seite ebenfalls überarbeiten und in umgekehrter Reihenfole wieder montieren. Bremsklotzausrichtung kontrollieren und gegebenenfalls nachjustieren. Bremszugspannung kontrollieren und feste anziehen, dann am Handbremsgriff wieder durch Zurückstellung der Aluminiumschraube wieder entspannen – Sandpapier mit einer feinen Körnung > 200 wählen
Super Anleitung zum Einstellen der Bremsen – endlich fühle ich mich wieder sicher 😀
Danke und weiter so 🙂
Servus,
ich frage mich, was das fetten der Aufnahme bringen soll. Bei mir ist es so, dass im Bremsarm eine Buchse ist, auf der sich der Arm bewegt. Diese Lagerung wird im Winter oftmals schwergängig und lässt sich nicht mehr gangbar machen auch nicht mit WD40. Auch der Fahrradhändler hat die Arme erneuert.
Viele Grüße
Bernhard
Moin Bernhard!
Das Fett kommt bei mir außen auf die Achse, die in den Rahmen geschraubt wird und ebenfalls ausgetauscht werden kann. Ich bezeichne diese als “Aufnahme” in der Bildunterschrift – präziser wäre “Cantilever-Bolzen”. Gemeint ist aber tatsächlich die Stelle, die Du auch als problematisch im Winter ansiehst. Wenn da ein bisschen Fett drauf ist, backen die Teile nicht so schnell zusammen.
Frohes Schaffen!
Matthias
Prima Anleitung. Das Fett auf dem Cantibolzen beugt nur dem Rost vor. An dieser Stelle gleitet nix. Das Gleiten Erfolg im Bremsarm.
Wenn ihr übrigens mal alles versucht habt und eure VBrake immer noch kreischt, dann ruckelt mal vorsichtig am Bremsarm vor und zurück. Ist da viel Spiel, dann kann das auch zum Singen führen (je nach Gabel-Resonanz). Hier hilft dann nur Arme tauschen, oder damit leben. Prima Klingelersatz.
Meinem Vorredner muss ich leider widersprechen. Es gibt sicherlich Modelle, auf die die Aussage zutrifft (z.B. auch Bremsarme mit Kugellagern), bei einfachen V-Brakes aber ist die Messinghülse fest in den Bremsarm eingepresst und folgt somit dessen Drehbewegung. Die Messinghülse dreht sich auf dem Sockel am Rahmen. Auch zwischen der Hülse und der Befestigungsschraube ergibt sich somit eine Drehbewegung. Hülse, Sockel und Schraube bilden zusammen das Lager. Das Fett auf dem Sockel ist elementar wichtig für die Funktion der V-Brakes.