Wow, was für ein abgefahrener überfahrener Vogel, dachte ich mir, als ich die Reste eines schwarz-weiß-gescheckten Vogels sah. So einen Vogel hatte ich vorher noch nie gesehen und hielt ihn nicht für einheimisch.
Es hat 6 Jahre und Corona gebraucht, bis ich erkannt habe, dass es sich wohl um einen einheimischen Vogel gehandelt hat. Um mein Leben unter Quarantäne zu bereichern, habe ich eine Mandarinenkiste in eine Fensterleibung geschraubt. Für die, die da frühmorgens – bevor ich aufstehe – futtert, habe ich noch eine “Wildkamera” aus dem Fundus ausgegraben und auf die andere Seite der Fensteröffnung gehängt. Die Kamera löst immer bei Bewegung aus und so sammlten sich erst 1.000 Bilder pro Tag bis zu fast 6.000 Fotos innerhalb von 24 Stunden an. Die Sichtung erfolgt dann einmal täglich zusammengeklebt mit 12 Bildern pro Sekunde.
Um nicht nur retrospektiv was von der Fütterung zu haben, die hier wie Brandbeschleuniger auf die lokale Vogelwelt gewirkt hat, habe ich mir die billigste Live-Kamera geholt, die Bilder ins Netz pustet. Die Betrachtung des Streams bedarf der Hersteller-App (die den Standort wissen will) oder VLC. Das etwas sonderbare Protokoll rtsp:// kann von VLC interpretiert werden. Es ist eigentlich für eine 1:1-Verbindung gedacht. Soll es ein Broadcast sein, ist die Auswahl an kostenfreien Proxies sehr gering. Aber dank Loch in der Firewall und eben einem solchen Dienst können jetzt alle den Vögeln beim Fressen zuschauen. Und zufällig habe ich dann eines morgens ein Nachkomme des Buntspechtpärchens gesehen und auf den Aufnahmeknopf gedrückt. Es ist geglückt – ich bin entzückt – ein neuer Buntspecht ist ausgerückt.
Buntspecht-Jungtier – erkennbar an dem roten Kopfgefieder – alleine an der Futterstelle
es ist immer eine Überaschung vom deinem nächsten Beitrag zu erwarten. Sehr abwechslungsreich und gleichzeitig interessant. Weiter so!
Vielen Dank rom für die Motivation :-)
Ich fühle mich als Blogger ja inzwischen schon ganz schön old fashioned … aber habe immer noch vor, jede Woche montags einen neuen Beitrag zu veröffentlichen. Die nächsten beiden haben wieder etwas mit drehenden Rädern zu tun – ich habe schon die Fotos – nur die Texte sind erst im Hinterkopf.