Willkommen im südlichen Lake District. Noch bin ich dorthin gekommen, ohne ein Visum haben zu müssen – also, wer das neue Museum am Windermere noch anschauen möchte, ohne Visum zu beantragen zu müssen: bis Ende März 2019 ist es wohl auf jeden Fall noch möglich. Also: auf ins Freilicht-Museum Lake District! Nicht so ein kleines, wie das hinter Hagen, Lake District ist ein ganzer Landstrich mit eingefrorener Infrastruktur. Das hat Auswirkungen auf den Überlandverkehr – Wenn zu beiden Seiten die Fahrbahneinfassung jahrhundertealte Steinmauern sind, macht das Radfahren besonders viel Laune – wenn die Wegführung mal explizit für Radverkehr hinter der Mauer ist – sonst darf zwischen SUV und LKW mit traffic jam vom Feinsten gerechnet werden. Begegnungsverkehr ist nervig bei der Verkehrsdichte – und die ist ganz erheblich. Dazu kommt, dass in der letzten Zeit die Autos in die Breite gewachsen sind und ganz gewiss nicht die Straßen im Lake District.
Nunja, die aufgemalten Flächen auf den Fahrbahnen im Stadtkern haben nicht zu einem Run auf die Fahrräder im Alltag geführt. Auch mit unterstützender Plakat-Werbung tat sich da wenig.
Der Charakter des Freilichtmuseums wird noch dadurch unterstützt, dass Touristen aus aller Herrn Ländern die Ausflugsboote, Dampfzüge und Burgen besetzen. Der Keim dieses konservativen Landschaftsbildes ist in einem Hasen zu suchen. Die Erfinderin von Peter Rabbit ist gleichzeitig die Gründerin des Denkmalschutzes auf der Insel und liebte ihren Landstrich so wie er war. Also konservativ gerne, aber schade, dass die englischen Autos nicht weithin so schmal geblieben sind.
Ach so: und ich glaube, ich habe den Regenwald der gemäßigten Breiten gefunden – also kein Wunder, dass das Lake District heißt. Keine Regenkleidung mitzunehmen ist eine sträfliche Unterlassung – oder einfach blöd – genauso wie in Wuppertal.