Nach Erlangen und Regensburg nun geht es nun weiter Richtung Osten. Rumänien ist jetzt nicht das Traumland zum Fahrradfahren, oder überhaupt zur Benutzung der Straßen.
Bei einem Modal-Split, in dem nicht mal der Radverkehr separat ausgewiesen wird, freute ich mich dann doch über die Existenz eines Fahrradverleihsystems. Und wo ich grade beim Leute-Gucken war: die Leihräder werden sogar genutzt.
So wie es auch die Warnwesten- und Helmträger gibt, oder auch die Hipster, die auf sündhaft teuren Rädern mächtig Eindruck schinden – also bei mir zumindest. Allerdings muss ich hier anmerken, dass meine von mir in 4 Tagen wahrgenommene Anzahl von Radfahrenden in Cluj bei etwa 30 liegt. Und das mit den 1% Fußgänger im Modalsprit kann nicht stimmen… das müssen mehr sein – oder die Erhebungsmethode ist eine andere.
Denn während der Verkehr (samt Taxen) meist stand, waren gefühlt viel mehr Menschen “auf den Straßen” als in Wuppertal, wo 15% zu Fuß Gehende ausgewiesen werden.
Dafür sind die zu Fuß-Gehenden in den schmalen Straßen dann auch baulich von der Fahrbahn getrennt. Dass Farbe zur Disziplinierung von Autofahrenden nicht ausreicht, ist jetzt keine neue Feststellung, sondern in Rumänien betonierte Praxis.
Ich freue mich, wenn ich mal was zum Radverkehr außerhalb von Kopenhagen und den Niederlanden lese. Daher danke!
Gab es auch Dinge, die dir gut gefallen haben?
Puh – gut gefallen … dass die SUV auf den Gehwegen parkten? Die rührende Art und Weise, wie eine alte Frau ihren Mann vor dem Betreten des Überwegs hinderte und ihn wieder auf die “sichere” Seite zurückzog? Sei Protest danach? Die Taxifahrt bei Schneetreiben – vermutlich auf Sommerreifen? Das stundenlange Warten auf die Enteisung des Fliegers?
Wenn ich überlege, was ich Positives berichten kann, so fällt mir erst einmal eine Menge “nicht so Positives” ein.
Positiv war: wider Erwarten waren die Schlösser an den Fahrrädern zwar vorhanden, aber nicht wirklich sicher – das kann daran liegen, dass die Kaufkraft nicht vorhanden ist, oder die erwartete Kriminalität doch nicht so hoch ist.
Lass mich mal weiter überlegen …
Der recht kleine Parkplatz hinter der Disco und die Größe des Taxistandes vor der Disco? Die flächendeckende Abschnittsüberwachung der Geschwindigkeit auf den Haupteinfallstraßen? Die Abwesenheit von Zweitaktern (auf alte Ostblock-Autos musste ich sowieso lange warten) aber es gab auch keine Motorroller/ Mofas/ Mopeds. Der gut ausgebaute ÖPNV mit Einsatz von O-Bussen und Straßenbahnen. Bei einer Ticketgebühr von 44ct (2 Lei) – Kaufkraftäquivalent: Schokoriegel.
Schade. Manchmal gibt es ja in der Provinz bei einer Sache eine gute Lösung …
Hi!
Ich hatte auch ein paar Kollegen aus Cluj Napoca, die mit Erasmus gekommen waren :) Ich werde diesen Artikel ihnen weiterleiten! Aber soweit sie mir erzählt haben, Cluj Napoca ist ziemlich ein guter Ort, um Fahrräder zu fahren, in Bukarest scheint die Situation ein bisschen schlimmer.
LG
Eduard