Auch wenn heute der 1. April ist, ich habe nicht vor, mit einem Sulky und einem Shetland-Pony zur Arbeit zu fahren.
Das Shetty sollte ich vorher erst beschlagen lassen … aber den Sulky habe ich mir mal genauer angeschaut. Immerhin sind da zwei Räder dran und damit ist mein Interesse an dem Gestell geweckt worden.
Für die Mischung aus 20″-Motorradreifen, dicken Speichen und Naben mit Schmiernippeln fand ich mich zuständig. Im ersten Anflug von Restaurierungswahn habe ich erstmal überschlagen, was mich die Instandsetzung mit neuen Komponenten so kosten würde: Weißwandreifen, Stummelachsen mit Trommelbremsaufnahme, neue Felgen, Speichen, Naben … und dabei festgestellt, dass wenn ich das Wort ‘Kutsche’ in die Suchanfragen mit habe einfließen lassen, der zu entrichtende Preis sich gegenüber den Preisen bei Fahrrad- oder Rollstuhlshops vervielfachte. Der einfachste Vergleich ist mit den Reifen zu machen – 20×2.25-Reifen kostet für Mopeds einfach nur ein Viertel von dem, was bei einschlägigen Kutschenshops abgefragt wird. Die Preisbereitschaft ist bei Pferdebesitzenden wohl höher.
Also erstmal das Naheliegende getan und die Achse demontiert und jemandem gebracht, der sich mit Kugellagern auskennt.
Für offene Kugellager gibt es die Möglichkeit Kugeln einzeln nachzustücken oder Glück zu haben und passende Kugellager-Ringe zu finden.
Die Schmiernippel in der Mitte der Nabe boten sich an, Fett durch sie hindurch zu pressen – leider bröselten sie bei der ersten Berührung mit der Kartusche weg.
Ich werde die Naben mit ihren Kugellagern wohl von Außen schmieren oder neue Nippel kaufen müssen.
Apropos Pferd. Der Mensch, nachdem bei der Wuppertaler Schwebebahn der Kaiserwagen Kaiserwagen heißt, hat mal gesagt:
Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.
Zumindestens sind sie leichter herzustellen – aber in Bezug auf Wartung, Reichweite und Unterhalt doch deutlich aufwändiger.
Fossile Brennstoffe werden nicht direkt für den Vortrieb benötigt, das Gras wächst auf der Weide, aber dennoch gibt es Menschen, die Pferde nicht gerne vor Kutschen sehen.
Ich seh das gerne, das Einspannen des Ponies braucht aber auch seine Zeit – kurz mal Brötchenholen ist nicht drin.