Mein Sohn ist liegen geblieben – mit einem 3.000 EUR Pedelec mit Mittelmotor. Die Kette der 10-Gang-Kettenschaltung war gerissen. Ich sehe da einen konstruktiven Mangel.
Für den Schaltvorgang wird der Druck aus der Pedale genommen und dann geschaltet – allerdings ist “Druck von der Pedale nehmen” und “keinen Zug mehr auf der Kette haben” bei den Mittelmotoren ohne Synchronisation mit der Schaltung nicht das Gleiche. Wobei ich auch schon bei einer Shimano-Steps im Schaltvorgang schon mal ins Leere getreten habe – das war auch nicht angenehm. Das spontane Schalten hört sich auf jeden Fall nicht so richtig gut an – an den Füßen gespürt habe ich es nicht, dafür ist ja das Primärritzel von der Kurbel entkoppelt, aber meine Ohren haben mein Fahrzeug-Hypochonder-Ich alarmiert. >chrk<
Ich weiß ja, dass Jugendliche nicht so die Sensiblen beim Radfahren sind, aber ich finde es unnötig an einem Fahrrad mit einem Ritzelpaket mehr als 8 Gänge vorhalten zu wollen. Ich fahre seit Jahren mit 7 oder 8 Gängen auf dem Hinterrad herum. Und wenn ich die Zähne am innersten Ritzel zähle, so habe ich die Gang-Spreizung auch auf einem 8-fach Ritzel (und das für die Hälfte des Geldes).
10-fach veschleißt schneller, Ersatzteile kosten mehr- das ist nicht das, was ich haben möchte. Der Vorteil einer feineren Abstufung der Gänge wird durch die Tatsache konterkariert, dass vorne noch ein Motor mitzieht, der ausreichend Elastizität für den jeweiligen Gang mitbringt – und dessen Kraft auch noch durch die Kette übertragen wird. Die > 250 Watt Leistung treiben die Räder nicht unabhängig von der (Ketten-)Schaltung an wie bei Nabenmotoren – die Folge: noch höherer Verschleiß der Schaltung und Kette.
Im Übrigen: Ein Pedelec mit Mittelmotor lässt sich nicht als 0,34 PS Mofa benutzen.